Auf dem Bild wird das Verfahrensschema eines modernen Klärwerkes dargestellt. Für ausführliche Informationen zu den einzelnen Verfahrensschritten und Bauwerken bitte den Bereich wählen. Da es durch die vielzahl der Pumpen, Antriebe, Regelorgane und Onlinemessungen nicht mehr geht solch eine Anlage manuell im Handbetrieb zu bedienen, sind Anlagenteile durch eine Prozessleittechnik verbunden.
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Schlammentwässerung


Der ausgefaulte Schlamm wird mit verschiedenen Verfahren maschinell entwässert und einer geordneten Entsorgung zugeführt. Der Schlamm hat nach der Stabilisierung einen Feststoffgehalt zwischen 3 und 5 Prozent. Das heisst, der Transport zu einer Entsorgung bzw. Verwertung wäre nur mit Tanks möglich.

Der Wassergehalt muss deshalb erheblich reduziert werden. Dies geschieht wie gesagt auf verschiedenste Arten. Die einfachste aber am längsten dauernde Reduzierung von Wasser ist die thermische Trocknung, über Verdunstung alleine durch die Sonne. Dies wurde früher auf kleineren Kläranlagen häufig genutzt. Leider ist der zeitliche Rahmen sehr hoch, der auch durch häufige Niederschläge ausgedehnt wird.
Deshalb kommen heute maschinelle Entwässerungseinrichtungen zum Einsatz. Hierzu zählen:

 - Kammerfilterpressen
 - Winkel/Bandfilterpressen
 - Dekanter
 - Dekanter mit nachgeschalteter Trocknung


Kammerfilter-, Bandfilter- und Winkelpressen scheiden das Wasser über mechanisches Auspressen des Schlammes durch ein Filtermaterial ab. Dabei kann eine Reduzierung des Wassergehaltes um bis zu 22 - 24 Prozent erreicht werden.


Bei Zentrifugen wird der Schlamm ähnlich wie bei einer Wäscheschleuder über die Zentrifugalkraft entwässert. Die Reduzierung des Wasseranteiles ist ähnlich wie bei den Pressen.


Im Grunde hängt der Entwässerungsgrad stark vom jeweiligen Schlamm ab und kann von Klärwerk zu Klärwerk stark schwanken. Zur Entwässerung muss der Schlamm mit einem Flockungshilfsmittel versetzt werden. Der Schlamm hat eine feine Flockenstruktur, die durch ein normales Filtermaterial nicht abgeschieden werden kann. Durch die Zugabe von Flockungshilfsmittel wird eine größere und stabilere Flocke geschaffen, die durch das Filtermaterial zurückgehalten werden kann.

Als Flockungshilfsmittel kommen heute sogenannte Polymere zum Einsatz. Diese heben die unterschiedlichen Ladungen der Schlammteilchen auf und somit können sich diese zu größeren Flocken zusammenballen.

 

Abhängig von der Entwässerungsart und der Schlammbeschaffenheit, kann eine Entwässerung bis zu einem Feststoffgehalt von 30% erreicht werden.

Die Konsistenz des entwässerten Klärschlammes ist stichfest, ähnlich wie Erde. Dieser wird nach der Entwässerung einer geordneten Entsorgung zugeführt.

 

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