ADOC / SOC Kindsbach

 

Die Geschichte dieses Bunkers reicht lange vor die militärische Nutzung zurück. In den zwanziger Jahren wurde dort im Tagebau Formsand für Gießereizwecke abgebaut.


ADOC Kindsbach

 

1937 beschlagnahmte die Deutschen Wehrmacht im Rahmen des Westwallausbaues Teile der entstandenen Grube. Zwischen 1937 und 1940 entstand auf dem Gelände eine große Bunkeranlage um dort ursprünglich Flugabwehrmunition zu lagern. Durch den raschen Vormarsch der Wehrmacht 1940 beim Westfeldzug über die Ardennen nach Frankreich, war diese ursprünglich geplante Nutzung jedoch nicht mehr gegeben. Die Bunkerstollen wurden nach der Fertigstellung aber trotzdem zur Munitionslagerung genutzt.


Teile der Anlage dienten der Bevölkerung zum Ende des Krieges als Luftschutzbunker.
Nach Kriegsende sollte die von französischen Truppen besetzte Anlage gesprengt werden. Es wurde aber von dem Vorhaben, da ein großer Teil der Trinkwasserversorgung von Kindsbach über einen in der Bunkeranlage befindlichen Tiefbrunnen erfolgte.

 

 

 

Als im benachbarten Ramstein der Ausbau des Flugplatzes zur US Airbase für US Truppen erfolgte, wurden diese auf die Bunkeranlage in Kindsbach aufmerksam.
Nach Verhandlungen mit den Franzosen übernahmen 1951 die Amerikanern die Bunkeranlagen. Die Stollen wurden erweitert und mit Heizung und Klimaanlage versehen. Als untertägige Überwachung und Steuerzentrale für die US Airbase Ramstein, ging die Anlage 1954 in Betrieb.

 

Durch die ständig größer werdende Bedrohung des Kalten Krieges, kam die Bunkeranlage schnell an ihre Kapazitätsgrenzen. Ein weiterer Ausbau in den 60zigern folgte.

Im Rahmen der integrierten Luftraumüberwachung und Luftverteidigung der NATO war die Bunkeranlage Ende der 60ziger zu einem wichtigen Standort der Luftverteidigung geworden.

 

ADOC 4AtafZu Beginn beherbergte der Bunker das COC [Combat Operations Center], später dann das ADOC [Air Defense Operations Center] der 4. ATAF [Allied Tactical Air Force]. Rund 200 Soldaten überwachten im Rahmen der integrierten Luftraumüberwachung für Europa den Luftraum. In dieser Zeit wurde der Kindsbachbunker auch als das deutsche “NORAD“ bezeichnet.
Auch das SOC 3 [Sector opertation Center] war zeitweise im Bunker Kindsbach untergebracht und deswegen findet sich die Anlage auch oft als SOC 3 Kindsbach im Internet oder anderen Medien.

 

In der Anlage gab es einen bis COSMIC TOP SECRET eingestuften Fernschreibsaal, mit eigenem Cryptobereich, dieser konnte nur über weitere eigene Zutrittskontrollen im Inneren, durch berechtigte Personen betreten werden

Nach dem Fall der Mauer und Beendigung des kalten Krieges, kam es zur Kündigung des Erbpachtvertrages  und die gesamte Anlage ging im Oktober 1993 an die ursprüngliche Eigentümerfamilie zurück.

 

Die Anlage ist nun seit Jahren dem natürlichen Verfall preisgegeben und kann in den Wintermonaten, wegen der schlechten Bewetterung im Sommer, nach Absprache mit dem Eigentümer besucht werden.

 

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