Festung Schollberg
Das Festungswerk Schollberg, gehört ebenfalls wie die Festung Magletsch zum Festungsbezirk Sargans. Das Werk Schollberg setzt sich zusammen aus dem Artilleriewerk Schollberg 1, dem Infanteriewerk Schollberg 2 und dem Artilleriewerk Schollberg 3, sowie vielen weiteren kleineren Bunkern in diesem Bereich. Die Armebezeichnung der Festung war A 6100 und der Bau begann im November 1938. Nach Fertigstellung wurde die Festung von den Truppen der Festungsartillerieabteilung 12 besetzt.
Bei der Reorganisation der Armee 1952 wurde die Fest Art Kp 40 für alle drei Schollbergwerke zuständig. Mit Reform der Armee 61 wurde sie in Fest Art Kp I/13 umbenannt und hatte zu dem Zeitpunkt einen Bestand von 370 Mann, wobei 80 Mann zur Festungsinfanterie gehörten. Bei der Umwandlung der Schollbergwerke in Infanteriewerke wurde die Besatzung zur Werkkompanie 50. Im Jahr 1990 wurden die 9-cm-Panzerabwehrkanonen und die übrigen Waffen entfernt und das Werk Schollberg diente bis 1999 noch als Unterkunft für die Armee. 2003 wurden die Festungswerke bis auf die Maschinenräume leergeräumt.
2012 kaufte die Gemeinde Wartau die Schollbergwerke und Schollberg 3 wurde vom Verein des AFOM wieder in Stand gesetzt.
Die Bewaffnung der Artilleriewerke Schollberg 1-3 bestand ursprünglich aus 7.5-cm-Kanonen sowie einer 7.5-cm-Gebirgskanone. Die beiden Infanteriewerke waren mit Maschinengewehren (MG) und Panzerabwehrkanonen (Pak) ausgestattet.
Schollberg 1 besaß drei 7.5-cm Kanonen sowie eine 4.7-cm-Panzerabwehkanone die später durch eine 9 cm Kanone ersetzt wurde, sowie zwei MG Ständen und Scheinwerferanlage
Das Infanteriewerk Schollberg 2, als stärkstes Infanteriewerk der Festung Sargans war mit einer 24-mm Pak und drei 4.7-cm-Pak und acht MG Stände, sowie entsprechender Scheinwerferanlage ausgesattet.
Im Infanteriewerk Schollberg 3 waren 9-cm-Panzerabwehrkanonen und drei MG Stände. Zur Sperrstelle Sarganser Au gehören neben dem Artilleriewerk Schollberg vier Bunkerlinien mit über 20 Bunkern. Unter anderem der Centibunker Schollberg Nord mit der Armeebezeichnung A 6182, sowie der Infanteriebunker Rheinau 1 A 6135 und der Infanteriebunker Rheindamm 3 A 6139, welche wir im Rahmen des Besuches ebenfalls erkunden konnten!
Der Centibunker A 6182 war einer der Bunkeranlagen die ab 1990 gebaut wurden. Damals beschaffte die Schweizer Armee den Kampfpanzer Leopard 2 und die ehemaligen Centurion-Panzer aus den 50er-Jahren, die nur noch zur Panzerabwehr eingesetzt waren, wurden frei. In die Centibunkern wurden die Türme, mit der leistungsfähigen Kanone Royal Ordnance L7, zusammen mit einem Wärmebild-Zielgerät eingebaut. Diese Geschütze wirkten flankierend auf ein Panzerhindernis.
Der Infanteriebunker Rheindamm 3 A 6139, ist eine kleine Bunkeranlage die auf dem Damm des Rheines errichtet wurde, der zusammen mit zwei weiteren Bunker dieser Art den Rhein flankiert. Im Obergeschoss des Bunkers befanden sich die Kampfstände und im Untergeschoss gab es einen kleinen Ruhebereich für die Bunkerbesatzung.
Der Infanteriebunker Rheinau 1 A 6135 ist ein größeres Bauwerk, das mit drei Maschinengewehr Stellung ausgestattet war. Im Untergeschoss des Bunkers befindet sich ebenfalls ein Ruhe- und Aufenthaltsbereich für die Bunkerbesatzung.
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