Tourbericht 2 2015


Am 5 Juni 2015 zog es uns wieder einmal magisch nach Frankreich. Auf dem Plan stand ein Revisit der U-Verlagerung, die wir schon im Oktober 2013 aufgesucht hatten, da ein Teil der Crew diese nette Örtlichkeit noch nicht kannte. Außerdem muss man(n) ja von Zeit zu Zeit nach dem Rechten sehen! Des Weiteren wollten wir gerne ein Petit Ouvrage "ablichten" dass allerdings nur von außen zu erkunden ist, sowie eine Festung und zwei Infanteriewerk im Raum Metz.


Wir hatten auch wieder ein Date mit dem "Kollegen" vom letzten Jahr, der ja nur eine halbe Stunde (wo wieder ein gewisser Neid aufkeimt) hat bis zu unseren Lieblingsorten. Dieser wollte sich zusammen mit einem Freund die Ehre geben und bei dem PO zu uns stoßen, was dann auch fast militärisch präzise klappte.


Bei gefühlten 45° C stiegen wir dann nach rund 4 ½ Stunden Autofahrt an dem Petit Ouvrage aus unseren "Einsatzfahrzeugen". Das Werk befindet sich auf Gemeindegrund, der aber an einen Bauern verpachtet ist und auf dem Schafe weiden. Aus diesem Grund wollten wir auch nicht "Ungefragt" einfach auf das Gelände schlappen, nur wen fragen ?!
Auf dem benachbarten landwirtschaftlichen Anwesen war außer einem laut bellenden Hund kein anderes Lebewesen anzutreffen und mit dem Wau Wau wollten wir dann doch keine nähere Bekanntschaft schließen, also erst mal wieder zurück in Richtung Dorf. Hier trafen wir am Ortseingang auf ein paar Handwerker die am Pflastern einer Zufahrt waren, hin und erst mal gefragt ob sie denn vielleicht deutsch sprächen .... Nach dem dies von einem der Truppe positiv bestätigt wurde, bekamen wir die erfreuliche Aussage, kein Problem wir könnten das  Gelände ohne weiteres betreten.
Also sind wir dann rund 2 Stunden an dem PO durch die pralle Sonne getobt und beneideten zeitweise, die im Schatten dösenden Schafe. Die Sonne und in der Luft flirrende Hitze konnte uns aber nicht daran hindern eine Reihe von netten Bildern dieses Werkes zu schießen.

Petit Ouvrage  

 

Panzerturm

 

 

Panzerglocke


Eingangsblock

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehr imposant sind hier die noch vorhandenen Infanteriehindernisse .... die einem eine Vorstellung geben, wie es wohl sein muss, wenn man sich so einer Bunkeranlage unter Gefechtsbedingungen nähert ..... keine schöne Vorstellung!

Infanteriehindernisse Erdspieße
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend versuchten wir uns im Schatten etwas "abzukühlen", was aber eher nur der Wusch des Gedankens war ..... nach einer Flasche Wasser die förmlich verdunstete und einer kurzen Stärkung  traten wir die Fahrt zu U-Verlagerung an, die nur eine knappe halbe Stunde entfernt lag. Hier angekommen, erst mal in die Untertageklamotten gehüpft um dann nach dieser Aktion schon schweißgebadet den Weg hoch zum Eingang anzutreten.
Nach letzten Informationen sollte der Zugang jetzt auch wieder über den Hauptstollen machbar sein, was sich dann  auch bewahrheitete.

U-Verlagerung
U-Verlagerung

U-Verlagerung

Nach dem ich diese Location ja schon kannte, war die Erkundung nicht mehr ganz so spannend wie beim ersten Mal und die Zahl meiner Fotos hielt sich auch in Grenzen. Einzig der Oldtimer wurde mit etwas mehr "Aufwand" und Licht, neu in Scene gesetzt.

 

 

(Wenn ich da aktuelle Bilder sehe .... könnte ich einen richtigen Hass bekommen, wie an diesem Relikt mittlerweile randaliert und vandalisiert wurde!!)

U-Verlagerung Oldtimer U-Verlagerung Oldtimer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Tageslicht zurück, empfing uns die flimmernde Tageshitze und binnen Sekunden war die angenehme Kühle der Stollen wieder verflogen. Wir verabschiedeten uns von der Grenzanwohnerfraktion und machten uns auf den Weg zum Hotel bei Metz. Dort angekommen, das übliche Procedere, duschen, ein paar weniger gesunde Junkfoodsachen beim Mäckes einwerfen, danach ein paar obligatorische Tour-Bierchen trinken und  irgendwann ab in die Heia.

Tag Zwei machten wir uns nach dem Frühstück auf zur Festung, die das Ziel für diesen Tag war. Auch hier trafen wir uns wieder mit unserem Grenzlandanwohner, der diesemal aber ohne Begleitung war!
Geschlörre angelegt und geschultert, ab ging es hoch durch den Wald in Richtung Ziel. Gott sei Dank war es noch nicht so heiß und der Weg führte im Schatten durch den Wald, hatte aber eine gesunde Steigung was den Schweiß trotzdem wieder reichlich aus den Poren trieb!
FestungstorNach ca. 20 Minuten stetigem Anstieg, mit kurzem Zwischenstopp an einem vorgelagerten Kampf- und Sperrpunkt, erreichten wir leicht außer Atem das ehemalige Haupttor der Feste. Hier ging es dann nach kurzer Verschnaufpause ab vom Hauptweg, rein in´s Unterholz zur ersten Panzerbatterie.

Panzerbatterie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An dieser angekommen, stellten wir zur Freude fest, Zugang möglich! In der Vermauerung des Zuganges fehlten die oberen beiden Reihen der Betonsteine. Ruck Zuck durch das "Lochâ", rein in die angenehme Kühle der Panzerbatterie .... Allerdings hatte hier unser Grenzanwohner leichte Probleme mit dem Durchklettern und entschloss sich, es lieber zu lassen. Also vereinbarten wir, dass wir uns an der benachbarten Batterie wieder treffen, nach dem wir innen und er außen bei dieser eingetroffen sind. Gesagt getan! Ein paar Fotos später marschierten wir durch den Hohlweg rüber zur nächsten Panzerbatterie ... Nur war hier dann kein Kollege weit und breit, obwohl hier der  Zugang "Easy living" war ..... naja der taucht schon gleich auf, so der Wunsch des Gedankens  .....

 

Nun jaaa, reichlich eine Stunden später, nach Suchen und Rufen im "festlichen" Gelände machten wir uns dann, GsD alle wohlauf wieder auf den Weg .....
 

Wir mussten allerdings wieder durch den Hohlgang zurück, da dieser am Ende vor der Infanteriekaserne entweder einer Sprengung oder einem Treffer zum Opfer gefallen war und ein Durchkommen somit nicht möglich ist. Also Retoure und außen auf dem Gelände den Weg nehmen (wo unser Kollege, auf seinem Zwischentrip schon vorgescoutet hatte). An einer Passage in diesem Hohlgang war der First nur noch ein Schatten dessen was er einmal war, was nicht gerade ein erhebendes Gefühl beim Durchqueren erzeugte.
Auf dem Weg zur Kaserne, nebenbei noch ein paar Bilder von den Kuppeln auf der Batterie und ein paar Infanteriehindernisse abgelichtet,

Panzerkuppel
Infanteriehindernis
Panzerkuppel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und schon kamen wir bei der Kaserne an! Durch eine ehemalige Scharte für schwerere Waffen konnten wir dann auch hier wieder in´s Innere schlüpfen. Leider erwartete uns ein sehr maroder und geplünderter Zustand, aber es war trotzdem spannend durch die weitläufige und ziemlich verzweigte Infanteriekaserne zu laufen! Etliche Abzweige und Seitenstollen haben wir nicht mal erkundet, was im Grunde definitiv nach einem Revistit "ruft".
Nach dem Erkunden der Kaserne stiegen wir dann hinunter zum angrenzenden Hohlgang der zu den östlichen Panzerbatterien führt und erkundeten auch diese! Was wir erstmalig in dieser Festung vorfanden, dass das Innere der Panzertürme noch zum Großteil erhalten war. Bisher waren die Türme fast immer so gut wie leer gewesen und nur noch mit der Panzerkuppel abgedeckt!
Panzerturm
Panzerturm
Panzerbatterie
Nach dem wir das Überwiegende der Festung gesehen hatten und an unsere "Einsatzmobile" zurückgekehrt waren, verabschiedeten wir uns von einander und wir fuhren wieder zum Hotel, um "the same Procedure as last Day" zu vollziehen!

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag machten wir uns dann nach ein paar Tassen Kaffee und Nahrungsaufnahme ohne unseren Grenzanwohner auf den Weg zum Artilleriewerk. Hier angekommen marschierten wir zielstrebig ins Gehölz und trafen schon nach wenigen 100 Metern auf den ersten Beton. Ein Zugang zum Werk war auch schnell gefunden und wir erkundeten  ausgiebig alle Bereiche der Anlage.

 

Infanteriewerk Infanteriewerk Infanteriewerk Infanteriewerk
Infanteriewerk Infanteriewerk Infanteriewerk
Infanteriewerk Infanteriewerk Infanteriewerk


Sehr beeindrucken war hier das Kraftwerk mit den noch sehr gut erhaltenen Einzylinder- monodieselmaschinen. Schön war, dass hier die Schrott- und Kupferfraktion nicht´s abgebrannt hatte und wie sonst üblich alles mit einer fetten Schicht Ruß überzogen ist.

Kraftwerk Infanteriewerk

Kraftwerk Infanteriewerk

Kraftwerk Infanteriewerk

 

Auch gab es einige schöne Fresken zu bewundern und zu fotografieren!

Fresken Fresken Fresken
Fresken Fresken


Nach etlichen Bildern ging es dann wieder zurück zum Auto um noch die Örtlichkeit eines weiteren Artilleriewerkes in der Nähe zu checken. Hier hatten wir keine entsprechenden Infos und wollten sehen ob der Zugang möglich ist und was überhaupt mit dem Werk Sache ist .....

Angekommen ging es bei nach wie vor widrigen Temperaturen in´s Unterholz. Hier war es besonders derb, da wir nicht mal einen sichtbaren Trampelpfad ausfindig machen konnten. Nach etlichen Metern hohem Gras, Dornengestrüpp und Kampf mit zahlreichen Insekten die es auf unser Blut abgesehen hatten, konnten wir im Dickicht den Sperrzaun der Festung ausmachen.

Sperrzaun

 

 

Allerdings war das Weiterkommen immer schwieriger, weil der Boden zunehmend morastiger wurde. Zusätzlich mussten wir uns durch die auch hier noch vorhandenen Infanteriehindernisse mit teils noch vorhandenen Stolperdrähten "schlängeln"! Diese waren durch die Vegetation sehr schwer zu erkennen, also ging es sehr langsam weiter Richtung Infanteriewerk.
Als wir dann das einstmalige Sperrtor erreichten, mussten wir ernüchtert feststellen, dass ein Weiterkommen nicht mehr möglich war. Das sumpfige Wasser stand hier bereits fast 10 - 15 cm hoch und wurde nach hinten auch immer tiefer.
 

Sperrzaun

Sperrzaun

 

 

Beobachterschnecke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alles in Allem zeigte sich, dass dieses Werk abgesoffen war .... Wir "tasteten" uns noch einige Meter entlang, oberhalb des Sperrzaunes vor, der irgendwann fast 2/3 im Wasser stand. Auf der Strecke stießen wir auf eine betonierte "Beobachtungsschnecke"

 

 

 

Nach ettlichen weiteren Metern entlang des Zaunes konnte man dann an einer Stelle das Infanteriewerk, in mitten eines kleinen "Sees" durch den Blätterwald erkennen.

Sperrzaun Sperrzaun Sperrzaun Sperrzaun Sperrzaun mit Infanteriewerk Sperrzaun mit Infanteriewerk

Etwas enttäuscht machten wir uns wieder, umschwirrt von Mücken und anderen Stechviechern, auf den beschwerlichen Rückweg zu unseren Fahrzeugen .....
Zuhause habe ich dann noch mal etwas eingehender recherchiert. Scheinbar gibt es Zeiten wo dieses Artilleriewerk wieder zugänglich wird! Auf einem von mir gefunden Bild im Netz, welches im Inneren gemacht wurde, erkennt man, dass dort das Wasser schon mal bis an die Scharten gestanden haben muss, aber zum Zeitpunkt des Bildes eben weg war .... also steht dieses Werk definitiv auf der Liste für einen Revisit!

Nach dem wir uns auf einem Parkplatz in der Nähe etwas erholt, sowie die verbrauchten Kalorien wieder ergänzt hatten, traten wir die Rückfahrt, mit der Gewissheit " Wir kommen wieder", nach Deutschland an.

 

 

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