Aus diesem Grund ist es eine der wichtigsten Aufgaben sorfältig mit dieser Resource umzugehen. Wasser muss geschützen und vor Verunreinigungen bewahrt werden. Desshalb ist es notwendig, Wasser das durch menschlichen Gebrauch jeglicher Art verunreinigt wurde, wieder nach den Besten uns zu Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten zu reinigen.
Unsere Gewässer wiesen noch vor gut 20 Jahren eine wesentlich höhere Verschmutzung auf als heute. Dies wurde durch den Bau von flächendeckenden Abwasserbehandlungsanlagen erreicht.
Die Gewässergüte, eingeteilt in vier Klassen, wurde von großteils Güteklasse 3 auf 2 verbessert. Jedes natürliche Gewässer besitzt ein biologisches Selbstreinigungsvermögen. Dieses wird durch viele, manchmal recht kompliziert zusammenhängende Faktoren beeinflusst.
Die Selbstreinigung kann schon durch die Änderung eines dieser Faktoren stark vermindert werden. Durch die hohe Bevölkerungsdichte ist die Belastung der Gewässer besonders stark. Aus diesem Grund war es wichtig, eine geregelte Abwasserbehandlung zu realisieren.
In einem modernen Klärwerk wird das verschmutzte Abwasser mechanisch und biologisch gereinigt. Der Wirkungsgrad der Anlagen liegt bezogen auf die Reduzierung der Kohlenstoffe bei 98 - 99 Prozent. Organische Stickstoffe werden umgewandelt in anorganische und zwischen 80 und 90 Prozent reduziert. Das gereinigte Abwasser wird dann wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt, wo die biologische Restreinigung über den Selbstreinigungseffekt stattfinden kann.
Kläranlagen sind mit allerhöchster Gewissenhaftigkeit zu betreiben. Alle Vorgänge sind besonders sorgfältig zu überwachen, da manche Vorfluter (Gewässer, in das die Kläranlage einleitet) schon auf kleine Schmutzstöße sehr empfindlich reagieren. Gewässer die durch Abwässer übermäßig mit Nährstoffen belastet sind, werden als eutroph bezeichnet, die verstärkte Produktion pflanzlicher Biomasse als Eutrophierung.
Abwasser entsteht durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch von Wasser. Dieses wird in seinen Eigenschaften verändert und bei Trockenwetter über die Kanalisation abgeleitet. Als Abwasser bezeichnet man auch Wasser von Niederschlägen, aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen, wenn es in die Schmutzwasserkanalisation engeleitet wird. Grundsätzlich wird in Schmutz und Mischwasser unterschieden. Mischwasser entsteht, wenn Regen und Schmelzwasser in den Kanal eingeleitet wird
Kanalisation:
Das Abwasser wird über die Kanalisation dem Klärwerk zugeleitet. Im Kanal fließt es, wenn möglich im freien Gefälle.
Durch die Geländebeschaffenheit ist es aber oft notwendig, Pumpstationen einzubauen, da das freie Gefälle nicht ausreicht, bzw. nicht vorhanden ist. Eine gewisse Mindestfliessgeschwindigkeit muss eingehalten werden, damit sich keine Ablagerungen im Kanal bilden können.
Abwasser führt alle nur denkbaren Verunreinigungen mit sich:
Bestimmte gelöste Inhaltsstoffe sind allerdings nur durch eine chemischen Fällung zu entfernen, die ergänzend zur biologischen Behandlung angewendet wird. Die bei der Abwasserreinigung anfallenden Schlämme werden in einer besonderen Verfahrensstufe, der Schlammbehandlung, weiter verarbeitet. Dabei bediehnt man sich auch physikalischer, chemischer und biologischer Vorgänge.
Der Schlamm weist ein großes Volumen, bedingt durch den hohen Wassergehalt und die organischen Inhaltsstoffe auf. Der Rohschlamm muss stabilisiert und vor allem in seiner Menge vermindert werden. Die Stabilisierung erfolgt durch einen weiteren Abbau der organischen Substanz. Die Verminderung des Volumens wird durch Wasserabtrennung mittels Eindickung erreicht.
Für die technische Umsetzung gibt es häufig mehrere Alternativen, die jeweils bestimmte Vor- und Nachteile haben. Rund- oder Längsbecken dienen als Absetzbecken, Räumer für die Schlammräumung. Das Abwasser durchfliesst in der Kläranlage mehrere Verfahrensstufen, die aus Gründen der Betriebssicherheit teilweise in mehrere Beckeneinheiten aufgeteilt sind. Bei der maschinellen Ausrüstung spielt die jederzeit notwendige Betriebsbereitschaft der Kläranlage für die Ausstattung mit mehreren Einheiten oder Ersatzeinheiten auf die umgeschaltet werden kann, eine große Rolle.